Sozial ist, was dich glücklich macht!

 

 

"Man kann doch nicht einfach so dem Lustprinzip folgen!"

 

Vor einiger Zeit sprach ich mit Freunden darüber, wie schön es ist, einfach in allem dem zu folgen, was einem wirklich Freude macht, anstatt nur ständig Pflichten zu erledigen oder eben sozial sein zu wollen und zu meinen, man müsse anderen Menschen immer wieder seine Hilfe anbieten.

 

Eine Frau äusserte darauf ihre Bedenken: "Man kann doch nicht einfach so dem Lustprinzip folgen. Wir haben ja auch eine Aufgabe bekommen in diesem Leben, die es zu erfüllen gilt."

Ich konnte dieser Frau sehr gut nachfühlen, denn früher hatte ich genau die gleichen Bedenken. Auch schätze ich diese Frau sehr und ich spürte, dass dies für sie im Moment richtig und stimmig ist so. Ich finde es schön, wenn wir einander mit unseren "momentanen Wahrheiten" gegenseitig liebevoll annehmen können. Und jeder Mensch braucht im Moment ein bisschen etwas anderes, was ihm/ihr gerade guttut. Ich selbst wiederum kann nur das weitergeben, was für mich im Moment hilfreich ist.

 

 

 

Was passiert, wenn wir einmal nur dem Lustprinzip folgen:

 

Nach meiner Erfahrung sind die Bedenken überflüssig, dass wir im Chaos enden oder nur noch sinnlose Dinge tun, wenn wir einmal für eine Weile dem Lustprinzip folgen.

 

Irgendwann begann ich, in mich hineinzuhorchen, was ich im jetzigen Moment am allerliebsten tun würde. Zunächst kam natürlich ständig der Verstand dazwischen:

 

"Ja, aber zuerst musst du noch das und jenes erledigen."

 

("Das und jenes" waren mindestens fünfzig Dinge... :-))

 

 

 

 

Natürlich fand ich zunächst nur ganz selten die Zeit, um das zu machen, was mir wirklich zutiefst Freude machte. Das fand ich aber auch ziemlich frustrierend.

 

Dann begann ich meinen Horizont ein wenig auszudehnen. Sobald der Verstand wieder schimpfte, was ich alles noch zu erledigen hätte, stellte ich eine lustige Frage:

 

"Wie wichtig ist es für all diese Galaxien im Universum, dass ich diese Pflicht jetzt erledige?"

 

Da musste ich oft schon lachen. :-) Also wenn ich an die Millionen von Sterne denke, die da im Weltall kreisen, dann ist das völlig egal, ob ich diese Sache heute noch erledige oder erst morgen. So entstand immer mehr Spielraum.

 

 

 

"Zuerst das Vergnügen, dann die Arbeit!" :-)

 

Diesen Satz stellte ich einmal als neues Motto auf, als ich vor den Lehrpersonen einer Primarschule (dort hatte ich früher gearbeitet) einen kleinen Vortrag über stressfreies Arbeiten halten durfte. Ich sehe noch ihre Gesichter vor mir. Aber bald mussten sie lachen. Und manche der Lehrpersonen sagten mir noch Jahre danach, dass sie sich immer mal wieder an diesen Slogan erinnern. :-)

 

Jedenfalls begann ich immer mehr, ZUERST das zu machen, was mir Vergnügen bereitete und dann das, was ich als Arbeit oder als Pflicht empfand. Ich machte sehr spannende Erfahrungen. Obwohl ich ja viel Zeit benötigte für das, was mir Freude machte, konnte ich die so genannte Arbeit fast immer rechtzeitig fertigstellen oder einfach immer dann, wenn es wirklich notwendig war. Nach den freudigen Tätigkeiten war ich voller Elan, wodurch ich schneller und effizienter arbeiten konnte.

 

Und dann kam eine Phase, in der ich möglichst NUR noch dem Lustprinzip folgte. Irgendwann entstand so eine ganz feine Unzufriedenheit in mir. Das brachte mich wie von selbst dazu, tiefer zu gehen und nachzuspüren, was mich denn wirklich im Innersten erfüllte. Übrigens dauerte diese Lustprinzip-Phase maximal ein Tag! :-) Das heisst, wir merken sehr schnell, wenn uns etwas nicht wirklich glücklich macht.

 

Viele Kinder wünschen sich vielleicht, dass jeden Tag Weihnachten wäre. Und wenn wir diesen Wunsch einem Kind einmal erfüllen würden für zwanzig Tage, dann bin ich sicher, dass es spätestens nach dem fünfzehnten Tag einfach genug hätte von all diesen Geschenken und dem immer wieder geschmückten Christbaum. :-)

 

 

 

Im Leben ist ein hilfreicher "Schalter" für echte Freude eingebaut:

 

 

Das heisst, wenn wir von einer Urlaubs-Reise zur nächsten gehen, täglich in den teuersten Luxus-Restaurants essen würden und jeden Tag nur noch im Liegestuhl liegen würden, dann würde sich von alleine eine Unzufriedenheit einschleichen.

 

Diese Unzufriedenheit - dieser eingebaute "Schalter" - ist sehr praktisch. Denn so geht unsere Reise von alleine tiefer, um in diese echte Freude einzutauchen.

 

 

 

 

Und ich selbst habe mich auch davon völlig befreit, sozial sein und anderen Menschen oder diesem Planeten helfen zu müssen. Für eine Zeitlang hatte ich sogar bewusst möglichst niemandem geholfen (ausser natürlich in meiner Praixs), so lange wie ich keine Freude dazu verspürte. Ich kam mir natürlich ziemlich egoistisch vor. Für mich war aber auch klar, dass die Qualität meiner Hilfe sowieso nicht besonders gross ist, wenn ich nicht aus der Freude heraus etwas tue für andere Menschen.

 

 

 

"Sozial ist, was dich glücklich macht!"

 

Und daher finde ich das Zitat ganz oben auf dieser Seite so gut. Als ich immer mehr das fand, was mich in meinem Innersten erfüllte, war ich so voller Energie, sodass diese Lebensfreude inzwischen wie von selbst überströmt. Wenn ich andere Menschen unterstütze - in der Praxis oder auch privat -, dann geschieht das wie von selbst und ohne Energieaufwand. Es fühlt sich nicht einmal wie Helfen an.

 

Und ich spüre, wie das, was ich gebe, dann auch wirklich eine Hilfe ist. Der andere Mensch spürt ja, dass ich das nicht tue, weil ich muss, sondern weil es mir Freude macht.

 

 

 

Warum ich heute freiwillig um 5.00 Uhr aufgestanden bin :-)

 

 

Mit diesem Artikel möchte ich allen Mut machen, die sich manchmal noch eingezwängt fühlen in tausend Pflichten. Bei einem Anlass in Marbach, wo ich vor kurzem mitgemacht habe, sagte ein Mann, der ein eigenes Geschäft hat:

 

"Ich bin bald pensioniert. Aber manchmal habe ich das Gefühl, ich habe noch gar nicht wirklich gelebt. Es gibt ständig so vieles zu erledigen."

 

 

 

 

Ich konnte ihm sehr gut nachfühlen. Ich glaube, unsere Arbeits-Welt darf sich völlig wandeln zu einer "Freude-Welt", wo wir eben unser Tun nicht mehr als Arbeit empfinden.

 

Und das ist auch der Grund, warum ich heute freiwillig so früh aufgestanden bin. :-) Darum ist dieses Foto von der schönen Morgenstimmung entstanden. Inzwischen ist es sehr häufig so, dass ich fast "platze" vor lauter Ideen, was ich für meine Berufung oder auch für schöne künstlische Kreationen in die Tat umsetzen möchte. Und darum wollte ich heute unbedingt ganz früh aufstehen, sodass ich ganz viel Zeit habe für all diese Ideen.

 

Es ist für mich erstaunlich, an mir selbst zu erleben, was für ein Wasserfall von kreativen Ideen in unserem Innersten nur darauf wartet, sich zum Ausdruck zu bringen. Das ist wie ein nie endender Fluss!

 

UND: Ich erlebe es so, dass in uns sowieso schon der Wunsch angelegt ist, diese Welt mit unserem Beitrag zu beschenken.

 

Das passiert wie von selbst, ohne dass wir uns ständig einzureden brauchen, wir sollten doch sozial sein. Ein glücklicher Mensch ist automatisch "sozial", denn ein glücklicher Mensch möchte am liebsten die ganze Menschheit mit dem "Glücks-Virus" anstecken :-) und er freut sich einfach auch über das Glück der anderen.

 

 

 

 

 

Wie wäre es also, wenn du dir heute etwas erlauben würdest, was dich so richtig mit Freude erfüllt?

 

 

Und jeden Tag ein kleines bisschen mehr von dieser Freude?

 

:-)

 

 


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